Ein paar einleitende Worte

Seit der Gründung unseres Vereins sind 85 Jahre vergangen. Der Verein durchlebte und überlebte wechselvolle Zeiten, auf die es sich lohnt zurückzuschauen. Die Rubrik Vereinsgeschichte enthält diverse Texte, die die wichtigsten Vorkommnisse der Vereinsgeschichte enthalten. Sie zeugen in erster Linie vom grossen Engagement verschiedener Vereinsmitglieder und insbesondere der Präsidenten, denen der Aufbau und das Bestehen des Fischer Vereins Cham, die Fischerei selbst und nicht zuletzt auch der Erhalt einer intakten Natur am Herzen gelegen sind.

Uns Vereinsmitgliedern von heute und insbesondere den Migliedern des jetzigen Vorstandes liegt es in gleicher Weise am Herzen, diesen Geist im Sinne der Gründungsmitglieder und der Statuten zu erhalten, und den Verein stetig weiterzuentwickeln, damit er auch für die zukünftigen Wechselfälle gerüstet ist. Die Ausübung unseres Hobbys am Zugersee bedarf einer kontinuierlichen Anstrengung, wird aber belohnt durch die Freude an einer weidgerechten Fischerei am herrlichen Zugersee und kameradschaftliches Zusammensein an den allseits beliebten Vereinsanlässen.

Es lohnt sich also zurückzuschauen, um auch besser vorwärts schauen zu können!

Giulio Grassi, Vorstand Fischer Verein Cham

 

 Zeichnung aus Archiv Oberstockenalp 1971, Autor?
 Zeichnung aus Archiv Oberstockenalp 1971, Autor?

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CHOMER BÄR - JUNI 2009

FISCHEN – EINE BEREICHERNDE FREIZEITBESCHÄFTIGUNG 

DER FISCHER-VEREIN CHAM WURDE AM 22.NOVEMBER 1936 VON KASPAR MEIER, JOSEF LANG, JOSEF CORRENT, ERWIN RICHNER, FRIDOLIN MELLIGER, VINZENZ MARTI UND XAVER KAUFMANN UNTER DEM NAMEN SPORTFISCHER-VEREIN CHAM GEGRÜNDET.


Text: Urs Steiger

Willy Baumgartner brachte neuen Wind.

Nach der Gründung schloss sich der junge Verein sofort dem Zuger kantonalen Angelsportfischer-Verband an. Der Zweite Weltkrieg brachte das Vereinsleben aber fast zum Erliegen und auch die Nachkriegsjahre brachten keinen Aufschwung. So sank die Mitgliederzahl 1950 auf gerade noch 11 Mitglieder. Erst als 1951 der junge Willy Baumgartner als vierter Präsident gewählt wurde, ging es mit dem Verein aufwärts. Mit einem neuen Jahresprogramm blühte das Vereinsleben richtig auf. Während seiner Amtszeit konnte der Verein die Fischenzen Lorzenschlund (1954) und Villette (1981) von der Papierfabrik pachten. Nun bestand endlich die Möglichkeit, im vereinseigenen Pachtwasser zu fischen. Bereits 1953 betrug die Mitgliederzahl 28 und bei seinem Rücktritt 1982, nach 31 Amtsjahren, waren es 80 Sportfischer. Seine grossen Verdienste wurden mit der Ehrenpräsidentschaft gewürdigt.

1983 konnte der Verein von der Gemeinde Cham im Strandbad 20 Bootsplätze mieten. 2003 wurde das Bootshaus am Lorzenausgang im uneigennützigen Baurecht übernommen und komplett saniert. Unter Präsident Wolfgang Weber wurde 1984 erstmals ein Jungsfischerkurs durchgeführt. Seither finden Jufi-Kurse im jährlichen Wechsel zwischen dem Fischer Verein Cham, dem Verein Ägerisee und dem Angelsportfischer-Verein Zug statt. Für seine Arbeit im Schweizerischen Fischer Verband zu Gunsten der Jungfischer wurde er zum Ehrenmitglied des SFV ernannt.

Bereits in früheren Jahren hat der Fischer Verein Cham an grossen Anlässen in der Gemeinde wie ALHEIBA, SPIBA-Basar, Villette- oder Stadtfest mit grosser Freude erfolgreich ein Beizli betrieben. Deshalb hat der Vorstand und die Mitglieder an der Generalversammlung 2001 beschlossen, jedes Jahr im August im Hirsgarten ein Fischessen durchzuführen. Heute ist das Fischessen ein traditioneller Anlass im Jahresprogramm der Gemeinde Cham. 

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Rückblick auf das Vereinsgeschehen von 1936 bis 1986

Text: Wolfgang Weber, Präsident des Sportfischervereins Cham, 3. Mai 1986

 

 

 Weber Wolfgang
 Wolfgang Weber

 

50 Jahre ist in der Weltgeschichte nur ein kurzer Zeitabschnitt in der Entwicklung eines Vereins, jedoch von so vielen Begebenheiten geprägt, dass es sich lohnt, einmal zurückzuschauen.

Leider weilt von den Gründern keiner mehr unter uns, so dass wir ganz auf die Protokolle der Zeit von 1936 bis 1951 angewiesen sind, die jedoch zum Teil lückenhaft sind.

An der Gründungsversammlung vom 22. November 1936 im Restaurant Rössli in Cham trafen sich 4 aktive Chamer Sportfischer mit Josef Schrutt, dem Präsidenten des Ufersportfischervereins Zug und dessen Kassier, Josef Blum, zur Gründung. Die Chamer waren Kaspar Meier, Josef Lang, Josef Corrent, Edwin Richner. Entschuldigt hatten sich Friedolin Melliger, Vincenz Marti und Xaver Kaufmann. Der neue Verein schloss sich dem Zuger Kantonalen Angelsportfischer-Verband an.

Es wurden die Statuten des Zuger Kantonalen Angelsportfischer-Verbandes übernommen. Erster Präsident des Vereins wurde Edwin Richter. Ziel und Zweck der Gründung war in erster Linie mehr Selbständigkeit, um die Möglichkeit zu haben, Fischenzen in der Reuss und Lorze zu pachten. Doch die Bemühungen um die Pachtstrecken waren mit viel Ärger und wenig Erfolg gezeichnet. Geld spielte auch damals schon eine grosse Rolle, ebenso die richtigen Beziehungen. Wie ein roter Faden ziehen sich die Anstrengungen unserer Gründungsmitglieder durch die Protokolle, ein gutes Pachtgewässer zu bekommen. Es war ihnen jedoch nicht vergönnt.

Der Zweite Weltkrieg mit all seinen Nebenerscheinungen brachte das Vereinsleben fast zum Erliegen. Ab 1942 steuert Vincent Marti als Präsident das Vereinsschiff.

Auch die Nachkriegsjahre brachten nicht den erwünschten Aufschwung im Verein. Die Mitgliederzahl sank stetig. Im 1948 wurde W. Steiger zum Präsidenten gewählt, stellt aber sein Mandat bereits 1949 wieder zur Verfügung.

Um die Jahre 1949 bis 1951 sah es immer noch nach einem Untergang des Vereinsschiffes aus. Keiner wollte das Amt des Präsidenten übernehmen. Im Februar 1950 zählte der Verein noch 11 Mitglieder; der Kassabestand betrug lediglich Fr. 9.70. Keine erfreuliche Situation für einen Präsidenten. Präsident W. Steiger, der 1949 sein Amt abgeben wollte, blieb notgedrungen im Amt.

Im Mai 1951 geschah dann doch noch ein Wunder: Der junge, tatendurstige Willy Baumgartner wurde mit grossem Applaus zum neuen Präsidenten gewählt. Mit viel Elan und Begeisterung machte er sich mit ein paar Getreuen ans Werk. Die Statuten wurden den neuen Verhältnissen angepasst. Auch die Anwerbung neuer Mitglieder war erfolgreich. Im März 1953 konnte der Präsident schon 28 Petri-Jünger begrüssen. Ein noch schönerer Erfolg im 1954 war sicher die Pacht der Enze «Lorzenschlund» von der Papierfabrik Cham. Nun bestand endlich die Möglichkeit, am vereinseigenen Pachtwasser zu fischen.

 

Willi Baumgartner (rechts)
 Willy Baumgartner (rechts)

 

Im Vorstand waren zu dieser arbeitsintensiven Zeit Willy Baumgartner als Präsident, H.U. Eigensatz als Vice-Präsident, Hans Thürig als Protokollführer und Alois Baumgartner als Kassier tätig.

Von nun an hatten auch die Jahresprogramme ein anderes Gesicht: Vereinsausflüge an andere Seen, Wettfischen und verschiedene Kurse wurden durchgeführt. Das Vereinsleben blühte auf, was sich wiederum in der steigenden Mitgliederzahl zeigte. Im August 1955 zählte der SFVC bereits 58 Mitglieder.

Ein Fischmöhli vor der Generalversammlung wurde 1957 den Mitgliedern erstmals serviert. Es fand grossen Anklang und ist seither fester Bestandteil jeder GV.

Und wenn vom Fisch die Rede ist, so ist sicher erwähnenswert, dass im 1956 in unserer 4 ha grossen Enze 111 Hechte mit einem Totalgewicht von fast 115 kg gefangen wurden. Ja, das waren noch Zeiten, von denen man nur noch träumen kann!

 

Vereinsanlässe 50er-Jahre:

 

Das Vereinsgeschehen im 1958 verlief ohne grosse Ereignisse. Der Verein hatte dank seinem tüchtigen Präsidenten wieder festen Boden unter den Füssen. Auch der Kassenbestand von fast Fr. 1300.-- war erfreulich.

1958 wurden in unserer Enze erstmals wieder Aale gefangen, wovon die grössten 65 cm massen.

Ein Ereignis von 1958 sollte noch erwähnt werden, wurden doch in diesem Jahr erstmals Ehrungen durchgeführt. Mit der goldenen Hutnadel konnten 20 Mitglieder ausgezeichnet werden, welche 5 und mehr Jahre im Verein waren.

1959 wurde der Zuger Kantonale Angelfischer-Verband aufgelöst. Somit wurde auch die Mitgliedschaft unseres Vereins im kantonalen Verband aufgehoben.

Im folgenden Jahr, also im 1960, hatte der Verein bereits einen Mitgliederbestand von 71 Petri-Jüngern.

Die neu installierten Sturmwarnanlagen am Zugersee wurden auch von unseren Bootsfischern als zweckmässig erkannt.

Ein Vortragsabend über den Gewässerschutz im März 1961, an welchem die Herren Eschmann und Zehnder referierten, zeigt uns, dass der SFVC und im speziellen unser Präsident Willy Baumgartner den schlechten Zustand des Zugersees erkannt hatten. Doch unsere Mitbürger waren zu dieser Zeit noch nicht bereit, die Mahnungen ernst zu nehmen.

Die am Lorzenschlund 1961 durchgeführten Sommernachtsspiele machten das Fischen unmöglich, was sich wiederum in der Jahresrechnung negativ auswirkte.

Im August 1962 traten die Vollziehungsverordnungen zum neuen Fischereigesetz in Kraft. Die Verordnungen wurden von den interessierten Berufs- und Sportfischern vorgängig diskutiert und ihre Vorschläge auch zum Teil verwirklicht.

Die Verschmutzung des Zugersees war 1964 so weit fortgeschritten, dass mitten in der Badesaison das Strandbad Cham geschlossen werden musste. Ein deutlicher Fingerzeig, wie herrlich weit wir es im Zeitalter der Raumschiffahrt schon gebracht hatten. Ein rapider Rückgang der Edelfische war die Folge der Verschmutzung. Demgegenüber hatten sich die Weissfische explosionsartig vermehrt. Ihnen schien das überdüngte und dreckige Wasser weniger auszumachen. Man vermutete aber, dass nicht nur die schlechte Wasserqualität am Rückgang der Edelfische schuld war, sondern ebenso die mit den neuen Nylon-Netzen intensivierte Fischerei der Berufsfischer.

Der Mitgliederbestand des Vereins hatte 1966 die 80-er-Schwelle überschritten, und dies trotz der im Verein verlangten Unterschriften von zwei wenigstens 5 Jahre im Verein aktiv mitwirkenden Kameraden.

Auch der Kassenbestand von Fr. 3450.-- konnte sich sehen lassen.

An der GV wurde beschlossen, dem Schweizerischen Sportfischer-Verband beizutreten.

Die Aaleinsätze des Zuger Kantonalen Fischereivereins wurden mit Fr. 100.-- unterstützt.

Beim grossen Haslisterben im Sommer 1966 sammelten Vereinskameraden 350 kg toten Fisch ein. Doch damit wurde nur der optisch traurige Zustand behoben. Die Verschmutzung des Sees und die Grösse der Haslischwärme mag dieses Massensterben noch gefördert haben.

Den Verzug während der Laichzeit auf Felchen fischen zu dürfen, ein Privileg, welches an anderen Schweizerseen schon längst nicht mehr bestand, verloren die am Zugersee fischenden Sportfischer 1968, da einige sogenannte «Fleischfischer» den Berufsfischern Konkurrenz machten, indem sie die während der Laichzeit gefangenen Fische verkauften, was ganz eindeutig unter der Würde eines echten Sportfischers ist.

Das neue Konkordatsabkommen mit den an den Zugersee anstossenden Kantonen Luzern, Schwyz und Zug, welches die Bewirtschaftung des Zugersees regeln sollte, brachte unserem Präsidenten Willy Baumgartner als Mitglied der Konkordats-Kommission etliche Mehrarbeit.

Einen Beitrag an den Gewässerschutz leistete unser Verein 1971 mit der Reinigung des Lorzenschlundes und der Lorze bis fast zur Papierfabrik. Was da alles ans Ufer gebracht wurde, zeigte deutlich, wie wenig naturverbunden damals viele unserer Mitbürger waren. – Auf der anderen Seite gab es Gruppen von Umweltschützern, die mit unverhältnismässigen Mitteln die Welt wieder in Ordnung bringen wollten. So zum Beispiel mit einem generellen Verbot für Motorboote auf dem Zugersee. Dieses Verbot kam dank der guten und sauberen Argumentation der interessierten Wassersportvereine nicht zustande. Neue umweltfreundliche Motoren kamen auf den Markt, und die älteren verschwanden ganz oder wurden besser gepflegt. Schärfere Kontrollen durch die kantonale Schiffahrtskontrolle sorgen heute dafür, dass nur saubere Motoren eingesetzt werden.

1972 wurde von der SV beschlossen, aus dem Schweizerischen Sportfischer-Verband auszutreten. Es wurde jedoch erwogen, allenfalls bei positiveren Aussichten wieder beizutreten.

Mit vollem Einsatz beteiligte sich der Verein 1976 an den Aktionen zugunsten des neuen Altersheims. Die Rhododendronschau im Schlosspark St. Andreas wurde mit Einverständnis der Schlossherrschaft in diese Aktion einbezogen. Freiwillige Spenden der Parkbesucher, Wurst- und Blumenverkauf brachten den schönen Beitrag von Fr. 3140.-- zustande. Zudem führte unser Verein am Altersheimbazar, welcher an den ersten beiden Wochenenden im Oktober stattfand, die Fischerstube zum Goldenen Fisch. Gut organisiert und mit viel Elan machten unsere Hobbyköche mit ihren Helferinnen und Helfern einen Umsatz von fast Fr. 13'000.--. Dabei wurden total 170 kg Fischfilets verarbeitet. – Wirklich ein schöner Beitrag für eine gute Sache.

Mit Begeisterung wurde das 40-jährige Bestehen des Vereins am 4. Februar 1977 im Restaurant Kreuz in Cham gefeiert. Ein schmackhaftes Bauernbuffet und ein guter Tropfen liessen bald einmal Feststimmung aufkommen. Der schön dekorierte Saal trug das Seine dazu bei. Als Überraschung erhielten alle Mitglieder das neue Vereinsabzeichen überreicht, welches einen Zuger Rötel in den Farben lachs und blau auf einer Welle darstellt. In der Welle sind unsere Initialen SFVC eingraviert.  – Der rührige Präsident Willy Baumgartner durfte vom Verein als wohlverdiente Ehrung einen Zinnteller entgegennehmen.

Das neue Eidgenössische Binnenschiffahrtsgesetz mit der 150 m Ufer-Schutzzone, welches 1979 erlassen wurde, hätte den Bootsfischern einen bösen Streich gespielt, wenn die Fischervereine vom Zuger- und Ägerisee nicht rasch reagiert hätten. Nur so war es möglich, dass die Interessen der Sportfischer gewahrt wurden und wir heute noch in der 150 m-Uferzone mit Motoren schleiken dürfen.

Der Umgang mit den Behörden wurde immer mühsamer. Es zeigte sich, dass ein einzelner Verein kaum noch Chancen hatte, etwas zu erreichen. So kam es am 6. Dezember 1980 zur Neugründung des Zuger Kantonalen Sportfischervereins. Im Verband sind der Zuger Fischerverein Zug, der Angelsport-Fischerverein Zug, der Sportfischerverein Cham und der Fischer-Verein Ägerital mit total ca. 530 Sportfischern vereint. Gleichzeitig erfolgte der Beitritt unseres Vereins in den Schweizerischen Fischerei-Verband.

Die vom Kanton angeschaffte Seekuh soll die stark verkrauteten Regionen um die Bäder und die Hafenausfahrten frei machen. Da das Kraut nur bis ca. 1 m unter dem Wasserspiegel abgemäht werden kann, wachsen die Pflanzen sehr schnell nach.

Mit etwas Glück konnte der Verein im 1981 eine weitere Fischenze pachten. Sie umfasst 10 ha und schliesst Richtung Hünenberger Badanstalt an die Enze «Lorzenschlund» an. Somit steht auch für die Uferfischer ein bedeutend grösseres Gebiet zur Verfügung.

Im Oktober 1981 wurde der SPIBA-Basar zugunsten des Spital-Neubaus durchgeführt. An zwei Wochenenden war auf dem Areal des Städtli-Schulhauses ein riesiges Volksfest im Gange. Alle Chamer Vereine beteiligten sich in irgendeiner Form daran. Wir, wie konnte es anders sein, betrieben wiederum unsere bereits bekannte Fischerstube zum Goldenen Fisch. Der Erfolg war enorm, 400 kg Fischfilets wurden frittiert und der Umsatz inkl. den Getränken belief sich auf fast Fr. 27'000.--. Dies war eine grosse Leistung unseres kleinen Vereins.

An der Generalversammlung 1982 gab der Präsident Willy Baumgartner seine 1981 schon angekündigte Demission bekannt. Sein Wunsch zurückzutreten, löste nicht unbedingt eitel Freude aus. Doch nach 31 Amtsjahren ist es nur allzu verständlich, wenn er sein Hobby etwas geniessen möchte. Sein persönlicher Einsatz für den Verein, für den Umwelt- und Gewässerschutz hatten ihm viel Zeit und Kraft abgefordert. Doch durfte es für ihn auch eine Genugtuung sein, einen intakten Verein mit einem gesunden Vereinsvermögen an seine Nachfolger übergeben zu können. Im Verein waren zur Zeit 80 Mitglieder und das Vereinsvermögen betrug Fr. 9'646.15. Folgender Rückblick zeigt eindrücklich, wie gut Willy Baumgartner als Präsident gearbeitet hatte: Bei seinem Amtsantritt im 1951 übernahm er 11 Mitglieder und Fr. 9.70 in der Kasse. In Würdigung seiner Verdienste wurde Willy Baumgartner zum Ehrenpräsidenten ernannt. Eine schöne Lithographie wurde ihm als Erinnerungsgabe überreicht.

Die Übergabe des Präsidiums an mich war gut vorbereitet und ging deshalb reibungslos über die Bühne. Als Vice-Präsident hatte ich vorher die Arbeiten des Präsidenten bestens verfolgen können. Unsere Vorstellungen und Ziele deckten sich weitgehend: Umwelt- und Gewässerschutz, Förderung der Kameradschaft im Verein sowie eine erspriessliche Zusammenarbeit mit den anderen Zuger Sportfischervereinen. Als grosses Plus konnte ich ein eingespieltes Vorstandsteam, welches sich bestens bewährt hatte, übernehmen.

Ein dem Verein wichtiges Anliegen, den Lorzenschlund wieder zu einem sauber funktionierenden Seeabfluss ausbaggern zu lassen, wurde im Februar 1983 in Angriff genommen. Über den Zuger Kantonalen Sportfischer-Verband liessen wir Vertreter der kantonalen Baudirektion, der Gemeinde Cham, der kantonalen Fischereiverwaltung, der Schiffahrtsgesellschaft des Zugersees sowie den Präsidenten des Zuger Kantonalen Sportfischer-Verbandes, Max Ziegler, zu einer Besprechung dieses Anliegens einladen. Im Mai 1983 wurde vom Kantonalen Amt für Wasserbau der erste Schritt mit der Erstellung eines Höhenkurvenplanes gemacht. Dann erfolgte im Januar 1986 die Sondierung des Seegrundes, welche unter Mithilfe dreier Vereinskameraden und dem Chamer Werkmeister, Josef Stähli, durchgeführt wurde. Dabei wurden Verschlammungen von 1,60 bis 2,20 Meter festgestellt. Aufgrund dieser Angaben hat nun der Chamer Gemeinderat ein Gesuch um Ausbaggerung an die kantonale Baudirektion gerichtet.

Die Vereinsstatuten wurden überarbeitet und an der GV einstimmig genehmigt.

Der im Juni 1984 vom Verein durchgeführte Jungfischerkurs war erfolgreich und wird nun alle zwei Jahre im Wechsel mit dem Angelsportfischer-Verein Zug durchgeführt.

Erwähnenswert ist sicher auch die Tatsache, dass im 1983 der Verein resp. dessen Mitglieder 20 Bootsliegeplätze beim Strandbad von der Gemeinde mieten konnten.

Das Strandbadfest im Juni 1984 zur Eröffnung des erneuerten Strandbades, an welchem unser Verein wieder mit seiner bewährten Fischküche aufwartete, brachte ausser Arbeit auch viel Amüsantes und einem Zustupf in die Vereinskasse.

Das 1985 war, abgesehen vom prächtigen Ausflug an den Voralpsee im st.gallischen Rheintal, eher ein ruhiges Jahr. Dieser Ausflug war einer unter 19 während unserer Vereinsgeschichte, die alle nur so gespickt waren mit Höhepunkten. Auch an die vielen gemütlichen Familienabende und Familienausflüge wird sich jeder gerne erinnern, der dabei war.

Nun bin ich beim Jubiläumsjahr 1986 angelangt und möchte es nicht unterlassen, all jenen zu danken, die durch ihre Vereinstreue, aktive Mitarbeit oder Führung den Verein zu dem gemacht haben, was er heute ist: ein angesehener Verein mit 80 Mitgliedern, auf den man stolz sein darf.

3. Mai 1986 WW/Fy

 

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