, Grassi Giulio

8. März 2024 - Generalversammlung Fischer Verein Cham

2024 GV

Da bekanntlich das Restaurant Lorzenhof den Betrieb eingestellt hat, musste der Vorstand für die diesjährige Generalversammlung unseres Fischervereins eine neue Lokalität suchen - was wegen der steigenden Zahl der Mitglieder des Vereins gar nicht mehr so einfach ist. Die Wahl fiel auf das Zivilschutz-Ausbildungszentrum Schönau, dessen Mensa die nötige Grösse aufweist und auch ein Nachtessen anbieten kann, das unseren Anforderungen genügt. Zum Essen gab es Blattsalat mit Speckwürfeli, Rindsfilet Stroganoff und einen Eiskaffee zum Dessert.

Neben den sich jährlich wiederholenden Traktanden, die dank grosser Routine unseres Präsidenten Roger Fassbind unterdessen zügig abgehandelt werden, konnten wir an dieser GV diversen Chargenträgern innerhalb und ausserhalb unseres Vereins mehr Raum für ihre Ausführungen geben. Auch die diversen Verabschiedungen sollten schliesslich ihren verdienten Platz haben.

Philipp Helfenstein konnte auf ein interessantes und inhaltlich reichhaltiges Jahr als Präsident des Zuger Fischereiverbandes ZKFV zurückschauen. Unter seiner Führung sollten v.a. folgende Ziele für den Verband im Vordergrund stehen: Zuger Fischervereine gut unterstützen und vernetzen und damit breit abgestützte Entscheidungen fällen, Informationen vom Schweizerischer Fischereiverband den Vereinen zur Verfügung stellen, Themen aus dem ZKFV den Vereinen und deren Mitgliedern weiterleiten. Auch die Vernetzung mit dem Schweizerischen Fischereiverband ist für Philipp Helfenstein eine sehr wichtige Aufgabe: Auf gesamtschweizerischer Ebene wird weiter das Fischereizentrum in Moosseedorf realisiert, wofür der FVC ja letztes Jahr auch einen Beitrag gesprochen hat; es laufen diverse Programme wie «Fischer machen Schule» zur Förderung der Jungfischer, das Programm «Fischer schaffen Lebensraum» zur Pflege der Gewässer und Schaffung neuer Gebiete für vom Aussterben bedrohte Arten, und anderes mehr. Seitens des ZKFV ist noch zu erwähnen, dass auf Anfrage der ZEBA eine jährliche Lorzenputzete erfolgreich durchgeführt wurde, und geplant ist, dieses wichtige naturschützerische Vorhaben auch weiterhin durchzuführen, wenn auch hoffentlich mit einer stärkeren Teilnahme. Zudem konnte der neue Vertrag für die Pacht der unteren Lorze (Junfischerstrecke) durch den ZKFV in Zusammenarbeit mit Roman Keller vom Amt für Wald und Wild vertraglich gesetzt werden.

Philipp Helfenstein liess es sich dann auch nicht nehmen aus der Perspektive des ZKFV zwei weitere wichtige Themen aufzugreifen: die Quagga-Muschel und Live Sonar. Die Bootsstationierungsverordnung wurde im 2023 leider so angepasst, dass für ausserkantonale Boote neu keine Vignettenpflicht mehr besteht (bis anhin musste bis maximal 1 Monat eine Vignette für CHF 200.00 gelöst werden). Das Risiko des Einschleppens der Quagga-Muschel wird hiermit leider erhöht! Zudem herrscht ein Ungleichgewicht, da einheimische Bootsfischer eine Bootssteuer zahlen, den auswärtigen werden keine Abgaben erhoben. Die Reinigungspflicht bleibt selbstverständlich bestehen, aber wird diese genügen, um die Katastrophe abzuwenden? Affaire a suivre ... Bezüglich Live Sonar hielt Philipp Helfenstein eine kurze Abstimmung innerhalb unseres Fischervereins ab, um den Puls bezüglich Duldung oder Ablehnung dieser Fischereitechnologie zu fühlen. Die Mitglieder des FVC lehnen diese Form der Hightech-Fischerei tendenziell ab, wenn auch viele sich in dieser Sache neutral geben wollen.

Bei den Verdankungen ist diejenige des Amtes Chef OK Fischessen, das Urs Steiger über viele Jahre innehatte, besonders hervorzuheben. Urs Steiger hat die Organisation des Fischessens auf ein sehr hohes Niveau gebracht, hat jedes Jahr mit äusserster Akribie die notwendigen Helfer sichergestellt und alle für den reibungslosen Ablauf unseres wichtigsten Anlasses nötigen Kontakte mit den Zulieferern und Behörden gepflegt. Seine Frau Priska Steiger stand ihm da unterstützend zur Seite. Nochmals vielen Dank also für diesen aussgewöhnlichen Einsatz im Dienste unseres Vereins und der Öffentlichkeit allgemein! Zum Dank wurde Urs Steiger ein Gutschein von Gnuss Zug zusammen mit einem Geschenkkorb und einem guten Tropfen Wein überreicht. Sein Nachfolger Reto Huber wird von diesen hervorragenden Vorarbeiten profitieren können und sicherlich das Fischessen mit demselben Herzblut weiterführen.

Der Verein als Ganzes erfreut sich übrigens eines sehr guten Images. Auch dieses Jahr haben wir 11 Neueintritte, sodass die Mitgliederzahl auf nunmehr 131 gestiegen ist.

Gegen Ende des offiziellen Teils der GV kamen dann auch noch Markus Bürgler in der Charge als Delegierter der Hafenbetriebskommission und unsere Gäste zu Wort: Markus Bürgler hat mit Nachdruck nochmals dazu aufgerufen, die Bootsplätze im Hafen von Cham nicht als Abstellplätze für Boote zu benutzen, ohne dann auch regelmässig Bootsfahrten zu unternehmen. Die Wartelisten sind lang und es steht niemandem zu, die Plätze unnötigerweise zu besetzen.

Besonders gefreut hat uns, dass auch dieses Jahr Regierungsrat Andreas Hostettler und Roman Keller vom Amt für Wald und Wild zu Besuch waren. Themen ihrer kurzen Vorträge waren unter Anderem auch wieder die Quagga-Muschel und die neue Fischerei-App Fishven. Einmal mehr ist die Sorge zum Ausdruck gekommen, dass das Eindringen der Quagga-Muschel in den Zugersee unbedingt verhindert werden muss. Der Kanton Zug hat dafür diverse Massnahmen getroffen. Gut nachzuvollziehen war auch der Aufruf von Roman Keller die Fishven-App einzurichten und zu verwenden. Nicht nur erleichtert es uns allen das korrekte Führen der vorgeschriebenen Fangstatistik. Das Eintragen der gefangenen Fische direkt am Fangtag ermöglicht viel präzisere Aussagen über den tatsächlichen Fischbestand.

Einen besonderen Dank geht natürlich auch an den ebenfalls anwesenden Gemeindepräsideten Georges Helfenstein, der am Ende der Ausführungen den Verein lobte und den Gästen im Namen der Gemeinde Cham den Kaffee mit allfälligem Schnäpsli offerierte.